Baldrian bei Nervosität, Kamille bei Entzündungen oder Ingwer bei Übelkeit – Phytotherapie, also die Heilkraft von Pflanzen, ist wissenschaftlich gut erforscht und aus unserer Apotheke nicht mehr wegzudenken. „Ich hätte gern etwas Natürliches“ – diesen Satz hören wir häufig von unseren Kundinnen und Kunden, die eine Alternative zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln suchen.

Was ist Phytotherapie?

Laut WHO sind Phytopharmaka Arzneimittel, „deren wirksame Bestandteile ausschließlich aus pflanzlichem Material bestehen, wie beispielsweise Pflanzenpulver, Pflanzensekrete, ätherische Öle oder Pflanzenextrakte.“ Die moderne Phytotherapie folgt medizinisch-naturwissenschaftlichen Grundsätzen und grenzt sich damit klar von der Homöopathie oder Nahrungsergänzungsmitteln ab.

Pflanzliche Arzneimittel müssen – genau wie chemisch-synthetische Arzneimittel – ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweisen. Dies wird unter strengen Vorgaben des Arzneimittelgesetzes von der Zulassungsbehörde überprüft, bevor wir ein Präparat an Patientinnen und Patienten abgeben dürfen. Die meisten pflanzlichen Arzneimittel sind apothekenpflichtig, jedoch aufgrund der geringen Nebenwirkungen nicht verschreibungspflichtig.

Die Pflanzenheilkunde hat eine lange Historie, die bis in die Anfänge der menschlichen Heilkunst zurückreicht. Viele Kulturen auf der ganzen Welt – insbesondere arabische und chinesische – haben pflanzliche Heilmittel verwendet, um Beschwerden zu lindern.

Dagegen ist ein Kraut gewachsen – die Vielfalt der Pflanzenheilkunde

Etwa 70.000 Pflanzenarten werden weltweit zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Blätter, Blüten, Hölzer, Früchte, Knospen, Samen, Stängel oder Wurzeln werden zu Arzneimitteln verarbeitet. Die Darreichungsformen sind vielfältig: Tees, Tinkturen, Tabletten, Kapseln, Cremes, Salben oder Badezusätzen – die Bandbreite ist mit chemisch-synthetischen Arzneimitteln vergleichbar. Die „Klassiker“ der phytotherapeutischen Therapie sind Erkältungskrankheiten, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden.

Bei Erkältungskrankheiten kann Echinacea zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden. Salbei unterstützt unseren Körper bei Entzündungen im Mund-Rachen-Raum mit seinen antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Zu den bekanntesten Phytopharmaka bei Schlafstörungen zählen Lavendel, Baldrian, Hopfen, Passionsblume und Melisse. Sie können einzeln oder in Kombination angewendet werden. Je nach Störungsbild können bei Magen-Darm-Beschwerden Kümmel, Anis, Fenchel, Pfefferminze oder Artischocke zum Einsatz kommen.

Vorteile der Phytotherapie

Die Phytotherapie bietet eine Reihe von Vorteilen:

Natürlichkeit: Pflanzenheilmittel sind natürlichen Ursprungs und enthalten keine oder weniger synthetischen Stoffe im Vergleich zu pharmazeutischen Medikamenten.
Geringeres Risiko für Nebenwirkungen: Phytotherapie kann bei richtiger Anwendung ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen haben.
Breites Anwendungsspektrum: Pflanzliche Heilmittel können bei einer großen Bandbreite an Beschwerden eingesetzt werden.
Traditionelle Weisheit: Viele pflanzliche Heilmittel haben eine lange Geschichte in der Volksmedizin und wurden über Generationen hinweg weitergegeben.

Beratung bei uns in der Sonnen-Apotheke in Hannover

Wir sind spezialisiert auf Phytotherapie. Einige unserer Mitarbeiterinnen haben spezielle Fachkenntnis im Bereich der Natur- und Pflanzenheilkunde und dafür eine umfangreiche Fortbildung zur „Phyto-PTA“ absolviert. Wenn Sie an Phytotherapie interessiert sind, beraten wir Sie kompetent und umfassend. Dabei berücksichtigen wir Ihre individuellen Bedürfnisse und Gesundheitsziele, informieren Sie über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die Sie vielleicht einnehmen, und erklären Ihnen, wie Sie die pflanzlichen Präparate am besten anwenden und dosieren. Außerdem bieten wir in der Sonnen-Apotheke hochwertige pflanzliche Präparate von vertrauenswürdigen Herstellern.

Phytotherapie ist nicht für jeden und nicht bei allen Gesundheitsproblemen geeignet. Einige Pflanzen können allergische Reaktionen auslösen oder mit bestehenden Medikamenten in Wechselwirkung treten. Bevor Sie pflanzliche Heilmittel verwenden, ist es deshalb ratsam, Ihren Arzt oder uns zu konsultieren, insbesondere wenn Sie unter chronischen Erkrankungen leiden oder schwanger sind. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.