Zum Haareraufen: wenn die Kopfhaut juckt …

09. März 2023

Image

Eine juckende Kopfhaut ist sprichwörtlich „zum Haareraufen“. Das unangenehme Jucken und Kribbeln kann einen wahnsinnig machen. Die schlechte Nachricht: Kratzen ist keine gute Lösung. Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Hilfe. 

Unsere Kopfhaut gilt aufgrund ihrer dünnen Struktur und dank zahlreicher Rezeptoren als eine der empfindlichsten Regionen unseres Körpers. Da auf ihr zahlreiche Nerven enden, empfinden wir Juckreiz, Kribbeln oder Spannungsgefühle besonders intensiv. Der Zustand unserer Kopfhaut ist die Grundlage für Aussehen und Beschaffenheit unserer Haare: Ist unsere Kopfhaut gesund, sind Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ausgeglichen und die Talgdrüsen produzieren genau so viel Sebum (Talg), wie benötigt wird, um Kopfhaut und Haar geschmeidig zu halten. Die Folge sind gesunde, glänzende Haare. Ist die Barriere der Kopfhaut jedoch gestört, können Irritationen wie Juckreiz oder Schuppen auftreten. 

Wie ist die Kopfhaut aufgebaut?

Die Kopfhaut bedeckt unseren Schädelknochen und besteht aus mehreren Schichten. Die oberste Schicht, die Epidermis, ist extrem dünn und aus mehreren Zellschichten aufgebaut. Die darunterliegende Dermis ist die mittlere Schicht der Kopfhaut. Sie enthält Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen sowie Nerven- und Blutgefäße. Diese Schicht ist für die Ernährung der Haarfollikel und die Regulierung unserer Körpertemperatur zuständig. Die unterste Schicht der Kopfhaut ist die Subkutis, die aus Fettgewebe und Bindegewebe besteht. Diese Schicht dient als Isolierung, Schutz und Polsterung.

Welche Funktion hat unsere Kopfhaut?

Schutz

Die Kopfhaut schützt den Schädel und das Gehirn vor äußeren Einflüssen wie Stößen und Verletzungen.

Regulierung der Körpertemperatur

Die Kopfhaut enthält Blutgefäße, die helfen, die Körpertemperatur zu regulieren, indem sie Wärme abgeben oder zurückhalten.

Versorgung der Haare

Aus den Haarfollikeln in unserer Kopfhaut wachsen Haare. Die Blutgefäße in der Kopfhaut versorgen die Haarfollikel mit Sauerstoff und Nährstoffen, die für das Haarwachstum und die Gesundheit der Haare unerlässlich sind.

Ausscheidung von Talg und Schweiß

Die Kopfhaut enthält Talg- und Schweißdrüsen, die Talg und Schweiß produzieren. So werden Haut und Haar befeuchtet und geschützt.

Empfindung

In der Kopfhaut sitzen eine Vielzahl von Nervenenden, die Empfindungen wie Berührung, Schmerz und Temperatur aufnehmen und weiterleiten.

Immunabwehr

Die Kopfhaut bildet eine Barriere gegen Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger.

Ursachen für Irritationen der Kopfhaut

Wenn die Kopfhaut juckt, ist sie meistens zu trocken und ihre Feuchtigkeitsbalance gestört. Es können jedoch auch Krankheiten hinter den Beschwerden stecken wie eine Seborrhoische Dermatitis oder Psoriasis, bei der es zu einer Überproduktion von Hautzellen kommt. Bei einer Kontaktdermatitis reagiert die Kopfhaut allergisch auf bestimmte Haarpflegeprodukte oder chemische Substanzen in der Umgebung. Auch Pilzinfektionen oder Infektionen mit Kopfläusen können die Übeltäter für lästigen Juckreiz auf der Kopfhaut sein. Stress oder hormonelle Veränderungen können zu Irritationen führen. Und nicht zuletzt können bestimmte Medikamente Hautreizungen und Juckreiz als Nebenwirkung haben. Wenn der Juckreiz andauert oder von anderen Symptomen wie Rötungen, Schwellungen oder Schuppen begleitet wird, empfehlen wir, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Wodurch entstehen Schuppen?

Schuppen entstehen, wenn die regelmäßige natürliche Erneuerung der Kopfhaut aus dem Gleichgewicht geraten ist. Bei trockenen Schuppen beschleunigt sie sich auf 7 bis 21 statt der normalen 28 Tage. Auch die Besiedlung der Kopfhaut mit dem Hefepilz Malassezia kann Schuppen auslösen. Wer bei fettiger Kopfhaut unter Schuppen leidet, hat meist eine Überfunktion der Talgdrüsen der Kopfhaut. Auch in diesem Fall ist die Hauterneuerung beschleunigt. Die fettigen Schuppen bilden einen idealen Nährboden für Hauterreger wie Pilze und Bakterien, was wiederum zu Juckreiz und Rötungen führen kann. 

Was hilft gegen Schuppen?

Bei trockenen Schuppen ist es wichtig, die Kopfhaut mit pflegenden Stoffen wie Panthenol zu versorgen. Bei fettigen Schuppen steht die Normalisierung der Talgproduktion im Vordergrund. Bei Hautpilzen sowie juckender und irritierter Kopfhaut muss die Hautbarriere gestärkt werden. 

Pflegetipps bei juckender Kopfhaut

Wir empfehlen eine konsequente medizinische Hautpflege mit passenden Präparaten. Verwenden Sie ein mildes, pH-neutrales Shampoo, das für Ihren Haartyp geeignet ist. Vermeiden Sie Shampoos, die aggressive Chemikalien oder allergieauslösende Stoffe enthalten, da diese die Kopfhaut weiter reizen können. Spülen Sie nach jeder Wäsche Ihr Haar gründlich aus, um sicherzustellen, dass alle Shampoo-Rückstände entfernt werden. Waschen Sie Ihre Haare so selten wie möglich und vermeiden Sie heißes Föhnen. 

Und noch ein wichtiger Tipp, auch wenn es schwerfällt: Vermeiden Sie es, sich zu kratzen, da dies zu kleinsten Verletzungen der Kopfhaut führen kann. Daraus können Entzündungen entstehen. Diese führen zu einer erneuten Reizung der Kopfhaut und weiterem Juckreiz. Ein Teufelskreis beginnt … 

Ihre Sonnen-Apotheke unterstützt Sie gern

Juckende Kopfhaut oder Schuppen – was auch immer Sie momentan plagt, wir unterstützen Sie sehr gern mit viel Wissen und Erfahrung. Wir beraten Sie vor Ort in der Sonnen-Apotheke auf der Lister Meile, telefonisch oder per E-Mail. Unser Team freut sich auf Sie!